
Vierter dekolonialer Stadtrundgang
15.5.2019, 16 Uhr, Treffpunkt: Haus Dacheröden, Anger 37, Erfurt
Decolonize Erfurt bietet am 14. Mai um 16 Uhr einen vierten öffentlichen Stadtrundgang an.
Der dekoloniale Stadtrundgang zeigt wie der Kolonialismus in Erfurt fortlebt. Die Ausgangsthese lautet, dass der heutige Rassismus und die fehlende, unvollständige oder beschönigende Erinnerung an den Kolonialismus untrennbar miteinander zusammenhängen. Der Stadtrundgang ist als geschichtspolitische Intervention angelegt, die Partei ergreift für eine gewaltfreie, egalitäre und demokratische Zukunft. Thematisiert wird daher nicht nur das (relativ) Offenkundige, z.B. der Handel mit versklavten Menschen oder der koloniale Genozid, sondern auch das, worüber kein Konsens besteht, das vermeintlich Neutrale etwa in Wissenschaft und musealer Darstellung oder das vermeintlich Harmlose, z.B. eine Figur im Schaufenster, eine Darbietung im Zoo oder eine Aufführung im Theater. Ein zentraler Bezugspunkt ist dabei immer auch der antikoloniale Widerstand, der eine Inspiration dafür sein kann, wie es anders und besser geht.
Eine Veranstaltung von Decolonize Erfurt in Kooperation mit dem AWO Landesverband Thüringen e.V.
Third Decolonial City Tour (in English)
May 3, 2019, 2.00 pm, Starting point: corner Augustinerstr./Am Hügel
What is the relationship between Erfurt and colonialism? In order to answer this question, we have started, in March 2019, to provide decolonial city walks. Their guiding assumption is that there are close connections between colonialism and its amnesia on the one hand and contemporary racism and global inequality on the other. The relationship between Erfurt and colonialism cannot be reduced to the short period from 1884 to 1919 when Germany officially had its own colonial territories. It started in 1503, when the merchant house of the Fugger, which was involved in the military occupation and exploitation of several regions of the Americas, established a trading post in Erfurt. And it continues up to this day in the form of buildings, museum collections and racist agitations by right-wing politicians. The city walk traces these manifestations always focusing on the possibility and historic reality of anti-colonial resistance.
Zweiter dekolonialer Stadtrundgang
10.4.2019, 16 Uhr, Treffpunkt: Anger 1 (am neuen Angerbrunnen)
Nachdem der erste dekoloniale Stadtrundgang am 13. März auf großes Interesse gestoßen ist, bietet Decolonize Erfurt am 10. April um 16 Uhr einen zweiten öffentlichen Stadtrundgang an. Im Anschluss daran findet um 18 Uhr im Haus Dacheröden (Anger 37) in Kooperation mit der interaktiven Ausstellung „Meinwanderungsland“ ein Workshop mit Serge Palasie statt zum Thema: „Schwarz ist der Ozean – Was haben volle Flüchtlingsboote vor Europas Küsten mit der Geschichte von Sklavenhandel und Kolonialismus zu tun?“
Die interaktive Ausstellung „Meinwanderungsland“ ist am 10. April von 12-17 Uhr und am 11. April von 13-18 Uhr am Anger 1 zu sehen.
Der dekoloniale Stadtrundgang und die ihn begleitende Ausstellung „Kolonialismus in Erfurt, 1503 bis heute“, die noch bis zum 11.5.2019 im Haus Dacheröden zu besichtigen ist, zeigen, wie der Kolonialismus in Erfurt fortlebt. Ihre Ausgangsthese lautet, dass der heutige Rassismus und die fehlende, unvollständige oder beschönigende Erinnerung an den Kolonialismus untrennbar miteinander zusammenhängen. Stadtrundgang und Ausstellung sind als geschichtspolitische Intervention angelegt, die Partei ergreift für eine gewaltfreie, egalitäre und demokratische Zukunft. Thematisiert wird daher nicht nur das (relativ) Offenkundige, z.B. der Handel mit versklavten Menschen oder der koloniale Genozid, sondern auch das, worüber kein Konsens besteht, das vermeintlich Neutrale etwa in Wissenschaft und musealer Darstellung oder das vermeintlich Harmlose, z.B. eine Figur im Schaufenster, eine Darbietung im Zoo oder eine Aufführung im Theater. Ein zentraler Bezugspunkt ist dabei immer auch der antikoloniale Widerstand, der eine Inspiration dafür sein kann, wie es anders und besser geht.
Stadtrundgang und Ausstellungseröffnung: „Kolonialismus in Erfurt, 1503 bis heute“
13.03.2019, 15:30 Uhr, Treffpunkt: Ecke Augustinerstraße / Am Hügel
Was hat der Erfurter Fischmarkt mit Kolonialismus zu tun? Was die Straßennamen auf Karten, die Tourist*innen zur Orientierung dienen? Welche koloniale Geschichte haben Karten überhaupt? Wie ist die reichste Familie Erfurts reich geworden? Inwiefern weisen der Domplatz, das Theater oder der Zoopark koloniale Kontinuitäten auf? Was für eine Botschaft transportiert die „Südseesammlung“? Und gibt es vielleicht sogar historische Verbindungslinien zwischen Erfurt und antikolonialen Kämpfen?
Stadtrundgang und Ausstellung beantworten diese und noch viele andere Fragen. Ihre Ausgangsthese lautet, dass der heutige Rassismus und die fehlende, unvollständige oder beschönigende Erinnerung an den Kolonialismus untrennbar miteinander zusammenhängen. Wie der Blog, der sie begleitet, sind Stadtrundgang und Ausstellung als geschichtspolitische Interventionen angelegt, die Partei ergreifen für eine gewaltfreie, egalitäre und demokratische Zukunft. Thematisiert wird daher nicht nur das (relativ) Offenkundige, z.B. der Handel mit versklavten Menschen oder der koloniale Genozid, sondern auch das, worüber kein Konsens besteht, das vermeintlich Neutrale etwa in Wissenschaft und musealer Darstellung oder das vermeintlich Harmlose, z.B. eine Figur im Schaufenster, eine Darbietung im Zoo oder eine Aufführung im Theater. Ein zentraler Bezugspunkt ist dabei immer auch der antikoloniale Widerstand, der eine Inspiration dafür sein kann, wie es anders und besser geht.