„No Empires, No Wastelands: The Necessity of Forging a Real Ecological Solidarity for the 21st Century“
Recording of the event at Haus Dacheröden from October 1st 2019
Wellcome address: Fridays for Future Erfurt
Public Lecture by Hannah Holleman (Amherst)
In her lecture, Hannah Holleman is discussing the vital lessons we can learn from one of the first global environmental problems of modern capitalism, which reached its apogee in the ’’dust-bowlification’’ of agricultural lands in the 1920s and 1930s. She explains the regional crises of soil erosion in this period as dramatic and foreseeable manifestations of a global social and ecological emergency generated by the racialized political economy and ecology of white settler colonialism and the new imperialism of the late 19th and early 20th centuries. The lecture establishes key antecedents to present-day ecological developments and brings the narrative forward to today, addressing the planetary challenges of climate change, environmental injustice and racism, and new threats of dust-bowlification. In the end, Hannah Holleman argues, we are confronted with the necessity of breaking with the white man’s burden version of environmentalism and building a deeper ecological solidarity in order to heal the life-threatening, interrelated social and ecological rifts of our day.
Kolonialer Rassismus: Die Produktion und Aneignung der „Anderen“ in den Städten Europas
Veranstaltungsmitschnitt vom 10. Juli 2019

Dr. Noa K. Ha von der TU Dresden vom Zentrum für Integrationsstudien hielt am 10. Juli einen Vortrag zum Thema: Kolonialer Rassismus: Die Produktion und Aneignung der ’Anderen’ in den Städten Europas.
In ihrem Vortrag geht Noa Ha der Frage nach, wie Menschen in europäischen Städten als ’Andere’ markiert und rassifiziert werden – und wie dieser Prozess mit der kulturellen Aneignung und historischen Enteignung dieser ’Anderen’ einhergeht. Die Folgenden Fragen werden diskutiert: Welche Rolle spielen z.B. ethnologische Sammlungen in den postkolonialen Städten Europas? Wer wurde enteignet, und wer profitierte davon? Wie wurde das Wissen in Europa hierdurch geprägt und was meint Europa über die ’Anderen’ zu wissen? Wie ist dieses Wissen bis heute wirksam?
Entlang dieser Fragen wird auf verschiedene (neo-)koloniale Formen der An- und Enteignung der ’Anderen’ in europäischen Städten (wie ethnologische Sammlungen, ’Völkerschauen’, Weltausstellungen) eingegangen, sowohl in ihrer Wirkmächtigkeit als koloniales Vermächtnis bis in die Gegenwart als auch in unserem Alltagswissen.
„Ein Leben in Manneszucht“ – Lesung und Gespräch mit Claus Kristen und Silvia Sass
Veranstaltungsmitschnitt vom 17. April 2019

November 1918: Das deutsche Heer hat kapituliert, die bislang herrschenden Monarchisten sind verschwunden. Die Republik wird ausgerufen, die Forderung nach Entmilitarisierung und Sozialisierung ist unüberhörbar, eine grundsätzliche Umgestaltung der Gesellschaft in greifbarer Nähe. Zwei Monate später treten in den Berliner Januarkämpfen militärische Freiwilligenverbände zum ersten Mal öffentlich in Erscheinung, darunter das «Freiwillige Landesjägerkorps» des Generalmajors Georg Maercker.
Dieser zieht anschließend im Auftrag der Reichsregierung durch Mitteldeutschland, um revolutionäre Unruheherde zu bekämpfen.
Claus Kristen stellt im Gespräch mit Silvia Saß sein 2018 erschienenes Buch ’’Ein Leben in Manneszucht: Von Kolonien und Novemberrevolution. Der ’Städtebezwinger’ Georg Maercker’’ vor.
Koloniales Erbe – Wie umgehen damit? Veranstaltungsmitschnitt vom 19. Dezember 2017

Die deutsche Kolonialvergangenheit ist in der Thüringer Öffentlichkeit, aber auch bundesweit kaum präsent. Seit einigen Jahren jedoch wird die koloniale Vergangenheit des deutschen Kaiserreiches thematisiert. Eine intensive sowie kritische Auseinandersetzung mit diesem Teil der Geschichte fehlt allerdings. Dabei sind kolonialhistorische Spuren in unserem Alltag in Form von Straßennamen, Gebäuden oder im Sprachgebrauch gegenwärtig.
Der Politikwissenschaftler und Aktivist Joshua Kwesi Aikins spricht auf einer Veranstaltung der Gruppe Decolonize Erfurt zum Thema Deutscher Kolonialismus und Erinnerungskultur.
Joshua Kwesi Aikins arbeitet seit vielen Jahren zum Thema Kolonialismus und deutsche Kolonialvergangenheit. Mit seiner Arbeit bei Berlin Postkolonial und in der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD) setzt er sich für ein kontinuierliches Engagement einer antirassistischen und kolonialismuskritischen Kultur der Erinnerung ein.